Der perfekte Messeauftritt: Von der Idee zur starken Präsenz
Messemarketing Teil 2

Eine Messebeteiligung ist mehr als ein Tisch mit Flyern. Sie ist ein strategisches Werkzeug, um sich sichtbar zu machen – und zwar glaubwürdig, menschlich und professionell zugleich. Doch wie gelingt es, aus einem einfachen Stand einen echten Auftritt zu machen, der Menschen berührt und gleichzeitig Ihr Unternehmen stärkt?
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie aus einer Idee ein Messeerlebnis wird – mit klarem Ziel, klarer Aussage und nachhaltiger Wirkung.

1. Am Anfang steht das Ziel – und nicht der Prospektständer
Viele Messeauftritte beginnen mit der Frage: „Wie soll unser Stand aussehen?“ Dabei müsste die erste Frage lauten:
„Was wollen wir mit unserer Teilnahme erreichen?“
Ein Stand, der „irgendwie gut aussieht“, bleibt beliebig. Ein Stand, der auf ein klares Ziel ausgerichtet ist, bekommt eine Richtung, eine Sprache, eine Wirkung.
Beispiele für strategische Messeziele:
- Wir wollen unser Haus als moderne, offene Begleiter vorstellen → Imagepflege
- Wir möchten mit Pflegeeinrichtungen ins Gespräch kommen → Kontaktanbahnung
- Wir präsentieren neue Abschiedsformen → Produkt- oder Leistungseinführung
- Wir wollen stärker in Erinnerung bleiben → Bekanntheitsgrad erhöhen
Tipp: Halten Sie Ihr Ziel schriftlich fest – und prüfen Sie später, ob es erreicht wurde. Nur wer weiß, wohin er will, kann die Richtung wählen.

2. Emotionen statt Prospekte – wie aus einem Stand ein Erlebnis wirdren
Menschen erinnern sich nicht an Fakten – sie erinnern sich an Erlebnisse. Ein Messestand wirkt dann stark, wenn er mehr ist als eine Informationsfläche: Er wird zum Erlebnisraum, zum Ort der Begegnung.
So gelingt das:
- Werte zeigen: Was ist Ihnen als Bestatter wichtig? Würde? Nähe? Nachhaltigkeit? Lassen Sie diese Werte sichtbar werden – durch Gestaltung, Sprache und Haltung.
- Sinnliche Eindrücke nutzen: Licht, Farben, Klänge, Materialien – ein Stand spricht alle Sinne an.
- Aktive Angebote schaffen: Zum Beispiel eine kleine Mitmachaktion zur Erinnerungskultur, eine Gedenkbox oder ein „Gedankenbaum“.
- Begegnung statt Barriere: Offen gestaltete Flächen laden ein. Eine Sitzecke mit warmem Licht wirkt viel einladender als eine sterile Theke.
Tipp: Gestalten Sie Ihren Stand wie ein Wohnzimmer – nicht wie ein Schalter.

3. Quantitativ oder qualitativ? – Die richtigen Messeziele finden
Nicht alles, was zählbar ist, zählt. Und nicht alles, was zählt, ist zählbar. Das gilt auch für Messeziele.
Quantitative Ziele (gut messbar):
- Anzahl der Besucher am Stand
- Zahl der neu geknüpften Kontakte (Leads)
- Anzahl der geführten Gespräche oder vereinbarten Beratungstermine
- Zahl der verteilten Informationsmaterialien
Qualitative Ziele (langfristig wirksam):
- Wahrnehmung Ihres Unternehmens als empathischer, moderner Dienstleister
- Imageaufwertung in der lokalen Öffentlichkeit
- Intensivierung bestehender Kundenkontakte
- Steigerung der Gesprächstiefe (statt nur der -anzahl)
Tipp: Kombinieren Sie quantitative und qualitative Ziele – so wird Erfolg mess- und spürbar.

4. Was erfolgreiche Messeauftritte auszeichnet – Best Practice
Was machen jene anders, die auf Messen positiv auffallen? Hier ein paar typische Merkmale:
- Sie haben ein klares Ziel – und das merkt man dem Standkonzept an
- Sie sprechen ihre Zielgruppe mit authentischer Sprache an – nicht mit Floskeln
- Sie stellen echte Menschen in den Mittelpunkt – nicht nur Produkte
- Sie sind Gastgeber – nicht Verkäufer
- Sie schaffen Atmosphäre – nicht nur Information
Ein Beispiel aus der Praxi
Ein Bestatterteam setzte auf einer Regionalmesse auf das Thema „Würde braucht Raum“. Ihr Stand war gestaltet wie ein stiller Raum des Abschieds – mit Naturmaterialien, gedämpftem Licht und Zitaten von Angehörigen. Keine große Technik, keine laute Präsentation. Das Feedback: „Hier habe ich mich zum ersten Mal getraut, darüber zu sprechen.“ – Das ist Wirkung.

Fazit: Der Weg zur starken Präsenz beginnt mit Klarheit
Ein gelungener Messeauftritt beginnt nicht mit dem Aufbau, sondern mit dem Nachdenken: Was wollen wir zeigen? Was sollen Menschen fühlen, wenn sie unseren Stand verlassen? Wer sich diese Fragen früh stellt, schafft Auftritte, die in Erinnerung bleiben – nicht nur im Kopf, sondern im Herzen.

Nächster Artikel der Serie:
„Der Stand als Bühne: Gestaltung, Wirkung und Kommunikation“ – mit konkreten Tipps zur Schaufenstergestaltung, Blickführung und Emotionalisierung.