Warum ich so wenig in den Sozialen Medien bin (Teil 1)

Wissen ist nicht gleich Tun

Es ist schon etwas skurril, wenn gerade jemand wie ich – Beraterin für Bestatter und seit Jahrzehnten im Dialog mit Menschen aus der Branche – Schwierigkeiten mit ihrem digitalen Auftritts hat. 

Manchmal wird mir das auch direkt mitgeteilt:

„Frau Grötzebach., Sie empfehlen uns da ziemlich viel. Aber warum sollten wir das glauben? Regelmäßig auf Facebook posten z.B. – Sie machen das selbst doch auch nicht.“

Anfangs war ich häufig erst einmal sprachlos. Wie sollte ich reagieren? Erklären? – Eigentlich soll eine Fortbildung ja nicht meine Person thematisieren … Soll ich über mein Fachwissen meine Kompetenz beweisen…? Bissig werden…? Totschweigen durch Themenwechsel…?

Diese Kritiker haben Recht

Ja, es stimmt. Ich bin seit Jahrzehnten Beraterin, Trainerin und Impulsgeberin für die Branche – aber meine eigene Präsenz in den Sozialen Medien ist bislang eher spärlich. Und das hat verflixt gute Gründe. Die haben nur zu einem kleinen Teil mit mangelndem Wissen zu tun. Sie haben vor allem mit viel Fachwissen zu tun. Viel strategischer und theoretischer Expertise, ich weiß über Strategie, Taktik, Zielgruppenanalyse, Planung, Risikofaktoren viel. Auch über das Zusammenspiel von Online und Offline. Mein Mangel aber liegt in der praktischen Umsetzung und einem hohen Risikobewußtsein. Denn  wer nicht konsequent ist in seiner öffentlichen Präsenz, der verbrennt schnell seine frisch geknüpften Kontakte und Vertrauensboni.

Die Praxis ist spürbar arbeitsintensiver und sie kostet die Arbeit an anderen Projekten…

Wissen habe ich reichlich. Ich weiß, worauf es ankommt: Zielgruppenanalyse, Tonalität (übrigens ein total bescheuerte Begriff, warum tut es nicht ganz klassisch die Ansprache, der Ton…), Storytelling, Authentizität, Interaktion. Ich kann Strategien entwerfen, Inhalte planen, Redaktionspläne entwickeln.

Ich kann locker Redetexte fürs Netz umschreiben, anpassen und kontextualisieren. Ich erkenne den Roten Faden bei Unternehmen und das was ihre Alleinstellungsmerkmale sind. Dazu entwickeln sich passende Strategien relativ zügig.

Doch daneben braucht es auch sekundäres Wissen, um all das zu jonglieren. Für jemanden, der wie ich in einer non-digitalen Welt aufgewachsen ist, kann das eine echte Herausforderung sein. Vor allem wenn viele Projekte parallel laufen. Ich arbeite nicht nur mit Bestattern, sondern auch andere Zielgruppen mit ihren eigenen Spezifika, sondern scheibe auch aktuell an zwei Büchern und saniere mein Haus. Jetzt im Herbst soll dort eine Bürogemeinschaft entstehen…. Das will alles koordiniert werden.

Ohne KI ginge es bei mir nicht

Und wenn ich heute angefangen habe, meine Gedanken öffentlich zu formulieren, dann hat das eine ganze Menge mit KI zu tun. Die nimmt mir Arbeit ab, schafft erfolgreich Ordnung in meine vielen verworrenen Gedanken, aber sie enttäuscht mich täglich gründlich. Genau das inspiriert mich aber auch. Ich kann mich daran so herrlich reiben, daß sich meine Gedanken und Überlegungen, die sonst hin und her huschen zu einem roten Faden und einem klaren Schwerpunkt entwickeln. Dann kann ich einen Artikel wie diesen schreiben, statt mich drei Tage im Versuch mich zu sortieren zu verlieren.

Aber zurück zum eigentlichen Thema:

Die Praxis ist nicht so einfach

Einen Blog zu betreiben, Social Media zu bespielen, das klingt einfach. Doch die Praxis ist komplex:

  • Der Blog muss erstellt, gepflegt und gefüllt werden.
  • Plattformen müssen verstanden, Trends erkannt, Tools bedient werden.
  • Zu einem Artikel gehört eine Struktur, dann ist er auch noch einzupflegen und mit Bildern zu versehen (Ohne Bilder geht fast gar nichts mehr…)
  • Allein ein Instagram-Post verlangt technisches Know-How, von Videoschnitt und Bildbearbeitung ganz zu schweigen.
  • Jeder Schritt wirkt anfangs viel umständlicher als ein klassischer Zeitungsartikel oder das geführte Gespräch.

Im Zweifel eher non-digital

Was ich im Seminar in Stunden vermittle, benötigt für die praktische Umsetzung meist noch viel mehr Zeit. Und gerne entscheide ich mich ein einem Zweifelsfall eher dafür das Kapitel eines Buches oder ein Seminar zu bearbeiten statt einen Post abzusetzen. Das Telephonat ist mir lieber als ein Kommentar oder eine Anfrage in den Sozialen meiden.

Ich muss gestehen: Bevor ich Ihnen zeige, wie Präsenz online funktioniert, lerne ich jeden Tag selbst noch dazu und vor allem muss ich mich jeden Tag auf ein Neues überwinden. Disziplin, Disziplin, Disziplin. Die digitale Welt ist für mich lange nicht so interessant wie die reale.

Soziale Medien sind keine Nebenbei-Aktion.
Sie brauchen Know-how – und vor allem Kapazität.

Unterstützung gewünscht?

Sie möchten mehr wissen? Sprechen Sie mich gerne an. Ich unterstütze Sie gerne bei Ihrer Marketingstrategie – online und offline:

buero(at)impulse-fuer-bestatter.de

Kommende Woche schreibe ich zum Zeitmangel

 

Wie geht es Ihnen?

Zu wissen, wie es geht, heißt noch lange nicht, es selbst regelmäßig zu tun.

Geht es Ihnen ähnlich? Wie erleben Sie die Social Media Praxis?

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