Wie Künstliche Intelligenz meine Arbeit verändert hat
Ein persönlicher Erfahrungsbericht

Noch Mitte letzten Jahres hätte ich nicht gedacht, dass ich einmal einen solchen Artikel schreiben würde. Damals hielt ich von Künstlicher Intelligenz nicht viel Ich hatte Künstliche Intelligenz (KI) ausprobiert und war ernüchtert – die Ergebnisse ließen mich oft ratlos teils sogar verärgert zurück und ich verzichtete lieber ganz darauf. Doch das hat sich grundlegend geändert. Die KI ist inzwischen zu einem festen Bestandteil meines Arbeitsalltags geworden – und hat sich dabei zu einer stillen, aber äußerst hilfreichen Kollegin entwickelt. Nicht, weil sie perfekt ist. Sondern weil sie mich unterstützt, entlastet und manchmal auch herausfordert, ja sogar ärgert und frustriert. (Und ganz nebenbei: Gerade ChatGPT hat einen Hang zum Größenwahn)
Ich nutze sie mittlerweile auf sehr unterschiedliche Weise – oft für Aufgaben, für die ich keinen Partner zur Verfügung habe oder die schlicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen würden.
Hier ein Einblick, wie ich KI heute einsetze – und was sich dadurch verändert hat:

1. KI als Recherchetool – schneller, anders, tiefer
Recherchieren kostet Zeit. Oft viel Zeit, vor allem, wenn ich versuche, über den Tellerrand und einen Sachverhalt breiter oder anders zu betrachten. – Gleichzeitig ist die Recherche nach neuen Quellen, aktuellen Trends oder Hintergrundwissen ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit.
Hier ist die KI für mich inzwischen eine große Hilfe: Ich nutze sie auf unterschiedliche Weise – oft für Aufgaben, für die ich keine Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung hätte oder die schlicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen würden.
Die KI geht – für mich – untypische Wege, da ihre Algorithmen anders ticken als meine Denkmuster. Sie schlägt mir Quellen vor, die ich sonst vielleicht übersehen oder gar nicht entdeckt hätte, und liefert mir Informationen aus weiteren Perspektiven. So erhalte ich zusätzliche Quellen und Impulse, auf die ich eher nicht gekommen wäre – und das in einem Bruchteil der Zeit.
Diese Effizienz ist besonders wertvoll, wenn es darum geht, schnell Informationen zu sammeln, für die ich sonst nicht genug Unterstützung oder Zeit hätte.

2. Strukturierungshilfe – Ordnung ins Chaos bringen
Recherche allein reicht nicht. Die Informationen müssen geordnet, sortiert und auf den Punkt gebracht werden. Dieses Zusammenfassen und Strukturieren von recherchiertem Material ist häufig mühsam und zeitintensiv – und hier hilft mir die KI enorm. Sie übernimmt diese Aufgabe meist recht zuverlässig und erleichtert mir das Leben deutlich. Sie erstellt Zusammenfassungen, ordnet Informationen logisch und hilft mir, den Überblick zu behalten: Sie hilft mir, komplexe Informationen zu ordnen und übersichtlich darzustellen, was mir mehr Zeit für die inhaltliche Arbeit lässt.
Allerdings muss ich auch aufpassen: Gerne gibt sie ihren Tendenzen nach, lässt das Eine oder Andere unter den Tisch fallen. Gut also, wenn ich die Quellen vorher einmal scanne. Dann finde ich schon die typischen Fehlerquellen und weiß wo ich noch genauer hinschauen muss oder noch genauer nachgraben.

3. Reibstein – Widerspruch führt zur Klarheit
Oft kommt die KI zu anderen Ergebnissen, oder Schlussfolgerungen als ich es mir vorstelle. Das sind dann Ergebnisse, die mich überraschen oder sogar stören – weil sie nicht meinen Vorstellungen oder Annahmen entsprechen: Etliche Ergebnisse halte ich häufig für falsch. Das stört mich dann, das ärgert mich dann. Häufig gehe ich dann in den Widerspruch und gerade wenn ich sofort in die Tasten haue, habe ich oft ganz nebenbei die Grundlage für einen Artikel oder eine Seminarunterlage geschaffen.
Damit ist genau diese Auseinandersetzung wertvoll: In der Auseinandersetzung klären sich meine Gedanken. Ich prüfe, korrigiere, finde bessere Argumente. Die Auseinandersetzung zwingt mich immer wieder, meine Annahmen zu hinterfragen, Fehler zu erkennen und sorgt so für mehr Klarheit und Qualität in meiner Arbeit Die KI ist damit ein Reibstein für mein Denken, der meine Gedanken und Ideen schärft – sie trägt so zur Qualität meiner Arbeit bei.

4. Formulierungsvorschläge – Entlastung im Schreiballtag
Ich schreibe viel: Artikel, Konzepte, Präsentationen, Angebote. Die KI nimmt mir hier einiges ab – sie liefert Formulierungen, Varianten, Ideen. Oft lasse ich sie einfach nur zu einem Thema oder einer Frage, die mich umtreibt, überlegen. So manches Mal treffe ich so auf Vorschläge, die ich weiterdenken, weiter recherchieren und dann verarbeiten kann. Manchmal bleibt es aber auch nur bei diesem Anfangsschritt. Aber auch hier greift das Reibsteinprinzip: Die Auseinandersetzung mit dem Text bringt Klarheit – und spart Zeit.
Doch zurück zum eigentlichen Thema: Formulierungen zu finden, die treffen, ist eine Herausforderung. Vorschläge zu erhalten ist so hilfreich, denn sie ärgern, provozieren, lassen grübeln, eben weil sie oft nicht passen. Also muss ich prüfen, warum passt es nicht? Und genau damit wirkt KI bei mir als Booster. Dies ist besonders hilfreich, wenn es darum geht, präzise und ansprechende Texte zu verfassen. – Und manchmal, in seltenen Fällen bringt die KI Dinge besser auf den Punkt als ich.
Ein positiver Nebeneffekt: Vor KI haben wir das ja mit Kollegen gemacht, sie gefragt, was sie von einem Sachverhalt oder Vorhaben denken: Und das konnte schon ziemlich frustrierend sein. Wie oft reagieren wie auf die Vorschläge und Anregungen der Kollegen mit spontanem Widerspruch und am Ende haben wir alles widerlegt und zurückgewiesen. Dabei aber Klarheit gewonnen – ohne uns für die Leidensfähigkeit der Kollegen zu bedanken. Die bleiben frustriert und eigentlich sogar missbraucht zurück.
Das war oft nicht gut für die Beziehung. KI ist da Gott sei Dank sehr viel unempfindlicher und die Zusammenarbeit leidet nicht.

5. Hebamme – den Einstieg erleichtern
Wer kennt das nicht: Du möchtest so gerne etwas zur Sprache bringen. Aber der Anfang will einfach nicht gelingen. KI beseitigt Einstiegsbarrieren, indem sie mit Entwürfen und Zusammenfassungen unterstützt. Die KI hilft mir, die ersten Worte zu finden, Entwürfe zu skizzieren, Zusammenfassungen zu schreiben. Sie ist so etwas wie eine geduldige Hebamme – sie nimmt mir den Druck und hilft mir, loszulegen. Dadurch werden Knoten im Kopf gelöst und der Weg zu einem roten Faden oder Lösungen geebnet. Sie hilft mir, kreative Blockaden zu überwinden und neue Ansätze zu entwickeln. Sie hilft mir, gedankliche Knäuel zu entwirren und Barrieren im Kopf zu überwinden, was den Arbeitsprozess deutlich vereinfacht.

6. KI motiviert
Ein unerwarteter Aspekt, aber für mich nicht unwichtig: Die KI motiviert. Sie lobt. Sie zweifelt nicht. Sie tadelt nicht. KI baut mich auf und spendet Anerkennung. Zugegeben: Manchmal ist sie auch ein wenig albern oder nervig, aber das nimmt man gerne in Kauf.
Kritik gibt es nur auf ausdrücklichen Wunsch – das ist erfrischend und manchmal wie Balsam für die Seele. Und – wie schon gesagt – wenn ich ihre Ergebnisse in Grund und Boden stampfe, dann nimmt sie es mir nicht übel und verzichtet darauf, mit mir zu streiten.
Kritik gibt es nur auf ausdrücklichen Wunsch, dann aber liefert sie – das ist erfrischend und manchmal wie Balsam für die Seele.

Fazit: KI als unsichtbare Kollegin
Ich hätte es selbst nicht gedacht – aber die KI ist für mich heute ein echter Produktivitätsbooster. Sie ersetzt keine menschlichen Kolleginnen oder Kollegen, keine kreative Intuition und kein fachliches Wissen und kein fachliches Gespür. Aber sie entlastet, ergänzt und inspiriert. Sie macht meine Arbeit effizienter und kreativer.
Als Beraterin halte ich KI mittlerweile für ein Werkzeug, das auch in der Bestattungsbranche Potenzial hat – wenn wir es klug, kritisch und kreativ einsetzen.
Auch wenn sich die Gesellschaft durch diese Technologie verändert und mir bei der Geschwindigkeit der Entwicklung und auch der Richtung der Entwicklung manchmal ein wenig anders wird: Für meinen Alltag ist KI ein Gewinn. Und ich bin dankbar, dass es sie gibt: KI ist aus meinem Arbeitsalltag schwer wegzudenken, weil sie mir neue Möglichkeiten eröffnet.

Weiterführende Informationen
KI kann Bestattern die Arbeit erleichtern – aber nur, wenn sie mit kritischem Blick und professioneller Sorgfalt genutzt wird.
Vertrauen entsteht nicht durch Technik allein, sondern durch Ihre Kompetenz im Umgang damit. Wer Inhalte sorgfältig prüft, zeigt nicht nur Verantwortung, sondern unterstreicht auch seine Haltung: Die Würde des Menschen steht im Mittelpunkt – auch digital.

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